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Oberflächenentwässerung
Infos
Entwässern Sie schon richtig oder zittern Sie vor dem nächsten Starkregen?
Projektunterlagen sind von einem Fachkundigen unter Namhaft-machung des Verfassers zu erstellen (§103 WRG, Abs. 1).
Oberflächenentwässerung
Obwohl die Oberflächenentwässerung genau genommen der Siedlungs-wasserwirtschaft zuzurechnen ist, haben unsere Erfahrungen gezeigt, dass oft sogenannte „Hochwasserschäden“ eigentlich zurückzuführen sind auf ein unzureichendes Management von Niederschlagswasser.
Aber unabhängig davon welchen Namen man der Ursache der Schäden durch Niederschlagswasser gibt, eine sorgfältige Planung und Ausführung kann dem entgegenwirken, sodass Gewerbetreibende sowie Privatpersonen auch bei Starkregen ungestört ihrer Tätigkeit nachkommen können.
Wohin mit dem Regenwasser?
Entsiegeln:
Verminderung der Niederschlagsabflüsse in dem Flächen, von deren Nutzung mit hoher Sicherheit keine Gewässer- und Grundwassergefährdung ausgeht, wasserdurchlässig gestaltet werden.
Regenwassernutzung:
Regenwasser speichern, um es als Brauchwasser (zum Gießen, für Reinigungszwecke, für Waschanlagen, etc.) zu nutzen.
Dachbegrünung:
Erhöhung der Verdunstung und Dämpfung des Spitzenabflusses von kleineren Ereignissen. Bei günstigen Bedingungen können Gründächer zwischen 60 und 90 % des Niederschlags über Verdunstung an die Umgebung abgeben.
Versickern:
Möglichst großflächige Versickerung über eine an die Versiegelung anschließende und begrünte Oberbodenschicht. Durch die Filterwirkung des Bodens kann eine entsprechende Vorreinigung/Filtration des Wassers erreicht
und damit der Schadstoffeintrag ins Grundwasser gering gehalten werden.
Einleitungen in Gewässer:
Wenn eine Versickerung aus gewässerschutztechnischer Sicht nicht zulässig oder auf Grund der geringen Durchlässigkeit des anstehenden Bodens nicht
möglich ist. Regenwasser von versiegelten Flächen mit Verschmutzungs-gefahr darf dabei nicht ohne Vorreinigung in ein Gewässer abgeleitet werden.
Einleitungen in Regenkanalisation:
Entspricht in etwa der Einleitung in Gewässer.
Einleitungen in Schmutzwasserkanal:
Stark verunreinigtes Niederschlagswasser, dessen Behandlung/Vorreinigung vor Ablauf in eine Versickerungsanlage oder in ein Oberflächengewässer nicht mit vertretbarem wirtschaftlichem Aufwand möglich ist, ist – im Regelfall nach
Retention – über den Schmutz- oder Mischwasserkanal der mechanisch-biologischen Reinigung in einer Kläranlage zuzuführen.
Detaillierte Informationen sind in den Leitfäden zur Oberflächenentwässerung der jeweiligen Bundesländer übersichtlich zusammengefasst.
ACHTUNG FALLE!
Bei einem Starkregenereignis kann die Entwässerung bei unsachgemäßer Ausführung zu Schäden an ihrer Betriebsanlage bzw. an ihrem Privathaus führen.
Erfolgt die Entwässerung in eine Kanalisation, welche aufgrund der Wassermenge oder durch Kanalverstopfung nicht mehr in der Lage ist das Wasser abzuführen, staut sich das Abwasser im Kanal und drängt gleichzeitig auch in die angeschlossenen Oberflächenentwässerung zurück. Im Falle einer vorhanden Rückstauklappe kommt es zu einem Rückstau des Ober-flächenwassers. Ein ähnlicher Schadensfall ist auch bei der Einleitung in ein Gewässer möglich (siehe Schadensfall Bild oben).
Weiters muss immer berücksichtigt werden, dass eine Versickerung immer auf eine gewisse Regenspende ausgelegt ist. Werden keine oder unzureichende Maßnahmen wie z.B. Ableitung/Regenüberlauf für Extremereignisse gesetzt, so führt dies zu Schäden an der Betriebsanlage/am Haus als auch an der Oberflächenentwässerung selbst.
Legen Sie bei der Planung Ihrer Betriebsanlage/ Ihres Hauses besonderen Augenmerk auf die Planung der Oberflächenentwässerung und beauftragen Sie einen Planer Ihres Vertrauens!
Kontaktieren Sie uns, wir stehen Ihnen für eine unverbindliche Erstinformation gerne zur Verfügung: energy@kr-water.com
Hotline: 0650/ 909 18 35
Rechtsgrundlagen, Normen, Richtlinien und Literatur
Rechtsgrundlagen
Wasserrechtsgesetz 1959 [WRG 1959], BGBl. Nr. 215/1959 idgF
Allgemeine Abwasseremissionsverordnung [AAEV], BGBl. Nr. 186/1996 idgF
1. Abwasseremissionsverordnung für kommunales Abwasser, BGBl. Nr. 210/1996 idgF
ÖWAV-Regelblätter
ÖWAV-Regelblatt 35: Behandlung von Niederschlagswässern
ÖWAV-Regelblatt 19: Richtlinien für die Bemessung von Mischwasse-rentlastungen
ÖNORMEN
EN 752-2 Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden – Teil 2: Anforderungen
Entwässerungssysteme sind ein Teil des übergeordneten Abwasser-entsorgungssystems, das einen Dienst für die Gesellschaft leistet. Dieser Dienst kann wie folgt kurz beschrieben werden:
✴Entfernung des Abwassers von Grundstücken aus Gründen der öffentlichen Gesundheit und der Hygiene;
✴Vermeidung von Überflutungen in Siedlungsgebieten;
✴Schutz der Umwelt.
Das übergeordnete Abwasserentsorgungssystem hat vier aufeinander-folgende Funktionen:
Sammlung - Ableitung - Behandlung - Einleitung.
Entwässerungssysteme dienen der Sammlung und der Ableitung von Abwasser. Historisch wurden Entwässerungssysteme eingerichtet, da ein Bedarf bestand, verunreinigtes Wasser zu entfernen, um damit Krankheiten zu vermeiden. Traditionell wurden Entwässerungssysteme gebaut, um alle Abwässer ohne Berücksichtigung ihres Ursprungs zu sammeln und abzuleiten. Daraus ergaben sich Schwierigkeiten im Umgang mit Spitzenabflüssen infolge starker Niederschlagsereignisse, und es wurden Regenüberläufe eingeführt, die verunreinigtes Wasser in die Oberflächen-vorfluter einleiteten. Später wurde erkannt, dass Trennsysteme, in denen Schmutz- und Niederschlagswasser separat abgeleitet werden, eine Verbesserung gegenüber Mischsystemen darstellen. Obwohl viele Entwässerungssysteme anfangs als Mischsysteme betrieben wurden, gab es driftige Gründe, die Trennung von Schmutz- und Niederschlagswasser in Betracht zu ziehen. Die Auswirkungen der Verunreinigungen sind nicht gleich und die Trennung der Abwasserströme ermöglicht die unterschiedliche Behandlung für jeden Abwasserteilstrom, wodurch umweltfreundlichere Lösungen verwirklicht werden können.
Dieses Konzept ist im Ansatz des integralen Kanalmanagements enthalten.
EN 752 stellt einen Rahmen für Planung, Bau, Sanierung, Unterhalt und Betrieb von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden dar. Dies ist im oberen Teil von Bild 1 abgebildet. EN 752 wird unterstützt durch detailliertere Normen zu Untersuchung, Planung, Bau, Organisation sowie Überwachung von Entwässerungssystemen. Um die Anwendung dieser detaillierten Normen zu unterstützen, werden Informationen aus Spezifikationen verwendet, die von einzelnen Organisationen für deren Anwendungsbereich erstellt wurden. Produktnormen sollten ebenfalls die Funktionalanforderungen in EN 752 berücksichtigen, durch Beachtung von EN 476, EN 773, EN 1293,
EN 13380 und EN 14457.
Diese Norm legt Begriffe, Nenngrößen, Baugrundsätze, Funktions-anforderungen, Kennzeichnung, Prüfungen und Güteüberwachung für Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten fest. Diese Norm gilt für Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten, die die Trennung von Leichtflüssigkeiten vom Abwasser aufgrund der Schwerkraft und/oder Koaleszenz bewirken. Diese Norm gilt nicht für die Behandlung von stabilen Emulsionen, Lösungen von Leichtflüssigkeiten in Wasser, Fetten und Ölen pflanzlichen und tierischen Ursprungs.
Diese Europäische Norm gilt für Abscheideranlagen für die Trennung von Leichtflüssigkeiten mineralischen Ursprungs von Schmutzwasser. Sie gilt nicht für die Behandlung von Fetten und Ölen pflanzlichen und tierischen Ursprungs sowie von Emulsionen und Lösungen. Diese Europäische Norm gibt eine Anleitung zur Wahl von Nenngrößen, sowie für den Einbau, Betrieb und Wartung von nach EN 858-1 hergestellten Leichtflüssigkeitsabscheidern. Sie gibt ferner eine Empfehlung hinsichtlich der Eignung von Reinigungsmitteln, soweit diese in die Abscheideranlagen eingeleitet werden.
In dieser ÖNORM werden Reinigungsmöglichkeiten für die zu versickernden Regenwässer behandelt. Sofern überhaupt eine Reinigung dieser Wässer erforderlich ist, werden in dieser ÖNORM auch die Anforderungen für die Bemessung, den Bau und den Betrieb von Reinigungsanlagen festgelegt. Diese ÖNORM gilt für die Versickerung der Abflüsse von Dachflächen, befestigten Bodenflächen, wie zB Höfen, Zufahrten, Gehwegen, Terrassen, PKW-Abstellflächen, Lager- und Ladeflächen sowie untergeordneten Verkehrsflächen (Belastung bis 500 PKW/Tag), sie gilt somit nicht für die Versickerung der Abflüsse von übergeordneten Verkehrsflächen, wie zB Autobahnen oder Hauptverkehrsstraßen. Abflüsse von Flächen, auf denen eine Verunreinigung durch Lagerung und/oder Manipulation wasserge-fährdender Stoffe zu erwarten ist, sind im Allgemeinen nicht Gegenstand dieser ÖNORM; in begründeten Einzelfällen entscheidet über die Zulässigkeit einer Versickerung und über erforderliche Sicherungs- und Reinigungs-maßnahmen die Behörde. Die Anwendung, die hydraulische Bemessung, der Bau und der Betrieb von Regenwasser-Sickeranlagen sind in der ÖNORM B 2506-1 geregelt.
Die Änderung A beinhaltet Hinweise, die als notwendig erachtet werden um auf die Auswirkungen der inzwischen in Kraft getretenen EU Biokraftstoff-Richtlinie auf Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten hinzuweisen, da durch die Beimengung von biogenen Treibstoffen die Wirkung von solchen Abscheideranlagen gemäß der ÖNORM EN 858-1 bzw. der Ausgabe 2003 der ÖNORM B 5101 beeinträchtigt werden kann.
Reinigungsanlagen für Regenwasser von Verkehrs- und Abstellflächen, im Folgenden als Verkehrsflächen-Sicherungsschächte (VSS) bezeichnet, sind vorgefertigte Anlagen, die aus gesammelten Regenwässern Feststoffe, absetzbare Stoffe und eventuell anfallende Mineralöle zurückhalten. Die Anwendung von Anlagen gemäß dieser ÖNORM beschränkt sich auf die Reinigung von Regen- oder Schmelzwässern, die insbesondere von Verkehrs- und Abstellflächen stammen und die im Regelfall nicht mit Mineralöl belastet sind, dh. auf diesen Flächen gibt es im Regelfall keine Wartungs-, Reparatur-, Betankungs- oder Waschvorgänge.
Diese ÖNORM gibt Benennungen, Definitionen und Zeichen für das Wasser in der Lufthülle, das Wasser auf der Erdoberfläche (Oberflächenwasser), durch das Wasser bewegte feste Stoffe, Eis und Schnee sowie unterirdisches Wasser an, wie sie auf dem Gebiet der hydrologischen Festlegungen verwendet werden. Außerdem werden hydrographische Kenngrößen und ihre statistischen Grundlagen erklärt.
DIN-Normen
DWA- und ATV-DVWK-Arbeitsblätter
A 117 Bemessung von Regenrückhalteräumen
Zur Dämpfung niederschlagsbedingter Abflüsse ist in vielen Fällen die vorübergehende Speicherung von Regenwasser und Mischwasser in Regenrückhalteräumen notwendig, um Abflusssysteme vor Überlastung zu schützen bzw. deren Dimensionen zu begrenzen. Dabei kommt einer nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgerichteten Bemessung von Regenrückhalteräumen angesichts der hohen Investitionskosten große Bedeutung zu. Das Arbeitsblatt bietet zwei Möglichkeiten zur Ermittlung des Volumens von Regenrückhalteräumen: Die Bemessung mittels statistischer Niederschlagsdaten mit dem vereinfachten Verfahren für kleine und einfach strukturierte Entwässerungssysteme und die Bemessung mittels Niederschlag-Abfluss-Langzeitsimulation für alle Anwendungsfälle. Das redaktionell insbesondere im Hinblick auf die Anpassung der Kurzzeichen an die Anforderungen des Arbeitsblattes ATV-DVWK-A 198 überarbeite Arbeitsblatt richtet sich schwerpunktmäßig an planende Ingenieure.
A 138 Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser
Das Arbeitsblatt beschreibt die verschiedenen Möglichkeiten der Versickerung von Niederschlagswasser. Behandelt werden die rechtlichen und technischen Aspekte. Es gibt Bauingenieuren, Architekten, Stadtplanern und Landschaftsplanern Anleitungen zur Bemessung und Gestaltung der Versickerungsanlagen. Berücksichtigt werden qualitative und quantitative Planungsgrundsätze. Die verschiedenen Versickerungskonzepte werden vorgestellt. Außerdem enthält es Hinweise zum Bau, Betrieb, zur Umsetzung und zu den Kosten von Versickerungsanlagen. Im Anhang werden Berechnungsbeispiele für dezentrale und zentrale/vernetzte Versickerungsanlagen aufgezeigt. Die im Januar 2002 erschienene Fassung wurde aktualisiert. Schwerpunkt war dabei die Anpassung an die Anforderungen des Arbeitsblattes ATV-DVWK-A 198 und die Aktualisierung der zitierten Normen und Gesetze. Gemeinsam mit dem Merkblatt ATV-DVWK-M 153 steht somit ein unverzichtbares Planungsinstrument zum Thema Versickerung zur Verfügung.
Bis 1999 wurden in Deutschland mehr als 20.000 Regenwasse-rbehandlungsanlagen und Regenrückhalteanlagen gebaut. Dabei hat sich eine Vielfalt von Bauformen, Ausrüstungsstandards und Sicherheits-maßnahmen herausgebildet. Der Bedarf an neuen Regenüberlaufbecken, Stauraumkanälen, Regenklärbecken und Regenrückhalteanlagen ist noch nicht gedeckt. Die vorliegende Ausarbeitung gibt Auftraggebern, Planern und Aufsichtsbehörden Hilfestellung bei der konstruktiven Gestaltung und Ausrüstung von Regenbecken der Mischwasser- und Regenwasser-behandlung sowie -rückhaltung. Der Begriff Regenbecken umfasst Bauwerke der zentralen Regenwasserbehandlung und der Regenwasserrückhaltung. Dazu gehören: · Regenüberlaufbecken im Mischsystem · Stauraumkanäle im Mischsystem · Regenklärbecken im Trennsystem · Filterbecken im Misch- und Trennsystem · Regenrückhalteanlagen im Misch- und Trennsystem Es ist Aufgabe des vorliegenden Arbeitsblattes, dem Planer von Regenbecken allgemein anerkannte Regeln an die Hand zu geben, die es erlauben, Bauwerke der Regenwasserbehandlung und -rückhaltung nach konstruktiven, ausrüstungstechnischen, betrieblichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu gestalten. Das vorliegende Arbeitsblatt ATV-A 166 gilt für die konstruktive Gestaltung und Ausrüstung von Regenbecken in Netzen des Misch- und des Trennverfahrens. Weitergehende Ausführungen enthält das Merkblatt ATV-M 176 "Bauwerke der zentralen Regenwasserbehandlung und -rückhaltung; Hinweise und Beispiele zur konstruktiven Gestaltung und Ausrüstung". Beide Blätter ergänzen die Arbeitsblätter ATV-A 105 "Wahl des Entwässerungs-systems", ATV-A 111 "Richtlinien für die hydraulische Dimensionierung und den Leistungsnachweis von Regenwasser-Entlastungsanlagen in Abwasserkanälen und -leitungen", ATV-A 117 "Bemessung von Regen-rückhalteräumen", ATV-A 128 "Richtlinien für die Bemessung und Gestaltung von Regenentlastungsanlagen in Mischwasserkanälen" und ATV-A 241 "Bauwerke der Kanalisation". Regenüberlaufbauwerke werden in der vorliegenden Ausarbeitung nicht behandelt; sie sind im Arbeitsblatt ATV-A 241 "Bauwerke der Kanalisation" dargestellt. "Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser" beschreibt das Arbeitsblatt ATV-A 138. Zu betrieblichen Belangen von Regenbecken äußern sich das Arbeitsblatt ATV-A 140 "Regeln für den Kanalbetrieb" und das Arbeitsblatt ATV-A 148 "Dienst- und Betriebsanweisung für das Personal von Abwasserpumpwerken, -druckleitungen und Regenbecken". Beim Bau von Regenbecken in Wasserschutzgebieten ist das Arbeitsblatt ATV-A 142 "Abwasserkanäle und -leitungen in Wasserschutzgebieten" zu beachten. Regenbecken für die Entwässerung von Straßen außerhalb der Ortsdurchfahrt werden in den Richtlinien für die Anlage von Straßen, Teil Entwässerung (RAS-EW) behandelt. Hinweise zu Regenbecken an Straßen in Wassergewinnungsgebieten enthalten die Richtlinien für die Anlage von Strassen in Wassergewinnungsgebieten (RiStWag). Bauwerke nach diesen Richtlinien werden im vorliegenden Arbeitsblatt ATV-A 166 daher nicht behandelt. Ebenso sind Maßnahmen der Kanalnetzbewirtschaftung, z.B. die Aktivierung von Speicherräumen in Kanalisationen, nicht Gegenstand dieses Arbeitsblattes.
DWA- und ATV-DVWK-Merkblätter
M 153 Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Regenwasser
Das Merkblatt enthält Empfehlungen zur mengen- und gütemäßigen Behandlung von Regenwasser in modifizierten Entwässerungssystemen oder in Trennsystemen. Es analysiert und strukturiert folgende komplexe Zusammenhänge: • Verschmutzung und Menge des Regenwassers je nach Nutzung und Belag der Herkunftsfläche, • Schutzbedürfnis des Grundwassers, • Schutzbedürfnis der oberirdischen Gewässer, • daraus abgeleitet die gegebenenfalls erforderliche Regenwasserbehandlung vor einer Versickerung oder vor einer Einleitung in oberirdische Gewässer. Während ATV-A 128 die Behandlung von Mischwasser regelt, macht das vorliegende Merkblatt Vorschläge für die Behandlung von Regenwasser ohne Vermischung mit Schmutzwasser. Es beinhaltet ein vereinfachtes Bewertungsverfahren, das es ermöglicht, die Belastung von unter- und oberirdischem Wasser durch Regenwasser von Dachflächen und von Verkehrsflächen für Fußgänger, Radfahrer und Kraftfahrzeuge qualitativ und quantitativ zu berücksichtigen. Das Merkblatt richtet sich an Kommunen, Abwasserbeseitigungspflichtige und Planer, die grundsätzliche Überlegungen im Rahmen von Bauleitplanung oder Generalentwässerungsplanung treffen wollen.
Bis zum Jahr 2000 wurden in Deutschland 20.000 Regenwasser-behandlungsanlagen und Regenrückhalteanlagen gebaut. Dabei hat sich eine Vielfalt von Bauformen, Ausrüstungsstandards und Sicherheitsmaßnahmen herausgebildet. Der Bedarf an neuen Regenüberlaufbecken, Stauraum-kanälen, Regenklärbecken und Regenrückhalteanlagen ist noch nicht gedeckt. Der Konstrukteur dieser Bauwerke steht somit vor der Aufgabe, eine Fülle von bautechnischen, konstruktiven und ausrüstungstechnische Details zu lösen. Um ihm bei dieser Aufgabe zu helfen, wurde dieses Merkblatt erstellt. Dabei konnten die Erfahrungen, die aus einer Vielzahl von durchgeführten Projekten gewonnenen wurden, in das Merkblatt einfließen. Auftraggebern, Planern und Aufsichtsbehörden wird Hilfestellung bei der konstruktiven Gestaltung und Ausrüstung von Regenbecken der Mischwasser- und Regenwasserbehandlung sowie -rückhaltung. Es ergänzt durch zahlreiche Hinweise die Regeln des ATV-A 166, insbesondere auf den Gebieten, die einer raschen technischen Entwicklung unterliegen. Zusätzlich zu den Hinweisen für die konstruktive Gestaltung und die Ausrüstung der Regenbecken, enthält das Merkblatt Checklisten zum Planungsablauf und Auswahlkriterien für fernwirkfähige Abflusssteuerungen und -regelungen.
Das Merkblatt fasst bisherige Erfahrungen zusammen, die bei der Dimensionierung, konstruktiven Gestaltung und beim Betrieb von Retentions-bodenfilteranlagen gemacht wurden. Retentionsbodenfilteranlagen werden in Deutschland seit ca. 1990 für die weitergehende Behandlung von Regenabflüssen in Misch- und Trennsystemen eingesetzt. Die Filtration durch einen bepflanzten, belebten Bodenkörper ermöglicht es, belastetes Niederschlagswasser nahe am Ort des Anfalls mechanisch-biologisch zu reinigen. Maßnahmen zur weitergehenden Regenwasserbehandlung erfordern vorab eine behördliche Festlegung der Behandlungsziele. Aufgabe des Planers ist es zu prüfen, ob diese Ziele mit einer Retentionsboden-filteranlage erreicht werden können und ob diese Anlage aufgrund der örtlichen Randbedingungen wirtschaftlich erstellt und betrieben werden kann. Die Planer von mit Schilf bepflanzten Retentionsbodenfilteranlagen sehen sich vor die Aufgabe gestellt, eine Fülle bautechnischer, konstruktiver und ausrüstungstechnischer Details zu lösen. Das Merkblatt fasst die bisherigen Erfahrungen bei der Dimensionierung, konstruktiven Gestaltung und beim Betrieb von Retentionsbodenfilteranlagen zusammen. Es gibt somit Hilfestellung für die erforderliche Grundlagenermittlung ohne die Kreativität der Planer einzuschränken.
Naturnahe Oberflächenentwässerung
Unter den Begriffen „naturnahe Oberflächenentwässerung“ oder „naturnahe Regenwasserbewirtschaftung“ versteht man, dass Niederschlagswasser so lange wie möglich am Ort zurück-gehalten und so weit wie möglich nicht abgeleitet sondern in den Untergrund eingebracht werden soll.
Basis dafür sind §3 Abs. 3 und 4 der Allgemeinen Abwasser-emissionsverordnung (AAEV):
„Nicht oder nur gering verunreinigtes Niederschlagswasser aus einem Siedlungsgebiet ... soll - soweit örtlich möglich - noch vor dem Eintritt in die Kanalisation dem natürlichen ober- und unterirdischen Abflussgeschehen überlassen werden.“
K.-R. Water & Energy
Consulting Engineering Office for Land & Water & Energy Management & Engineering
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