Hochwasserschutz
Eine Verringerung des Risikos hochwasserbedingter nachteiliger Folgen insbesondere auf die menschliche Gesundheit und das menschliche Leben, die Umwelt, das Kulturerbe, wirtschaftliche Tätigkeiten und die Infrastrukturen ist möglich und wünschenswert.
EU-Richtlinie
über die Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken
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Wie Hochwasser entsteht
Hier greift der Mensch seit Jahrhunderten in das Hochwassergeschehen ein: Durch Landgewinnung auf Kosten der Flussauen wurde das Hochwasser-rückhaltevermögen eingeschränkt, durch Gewässerregulierung und Ver-siegelung des Bodens der Wasserabfluss erhöht und beschleunigt. Faktoren, die das Ausmaß und die Intensität eines Hochwassers verstärken können. Zum Nachteil für den Menschen selbst. Denn erst durch den Menschen werden Hochwässer zu Katastrophen. Dabei gilt: Je intensiver das Überschwemmungsgebiet eines Flusses genutzt wird, desto größer ist auch das Schadenspotenzial (BMLFUW, 2009).
Eigenvorsorge und Restrisiko bei Hochwasser
Eigenverantwortung bereits beim Grundstückskauf
Die stetige Siedlungsentwicklung hat dazu geführt, dass Grundstücke für Bauzwecke in gut geeigneten Lagen knapper geworden sind. In vielen Gegenden Österreichs besteht daher die Tendenz, das Bauland auf
überflutungsgefährdete Räume auszuweiten, da oftmals nur noch dort ebene Flächen verfügbar sind.
Bereits vor einem geplanten Grundstückskauf in einem von Naturgefahren (z.B. Überflutung) bedrohten Gebiet sollten Informationen über eine mögliche Gefährdung bei der Gemeinde oder den zuständigen Dienststellen der Wasserbauverwaltung eingeholt werden. Nur so kann verhindert werden, dass ein günstiger Preis oder eine schöne Lage mit dem gravierenden Nachteil dauernder Hochwassergefahr und möglicher Schäden erkauft wird. Wenn es darum geht, das Risiko eines Schadens durch Hochwasser oder hoch anstehendes Grundwasser für ein potenzielles Baugebiet abzuschätzen, bieten sich auch folgende einfache Möglichkeiten: Alte Karten und Flurnamen, aber auch die Natur selbst geben häufig Hinweise auf die Hochwasser-gefährdung von Gebieten: derzeit trockene Gerinne, die im Hochwasserfall „anspringen" und zur Wasserabfuhr an der Oberfläche beitragen können, oder feuchte Bereiche, in denen häufiger hohe Grundwasserstände auftreten. Hochwassermarken an bestehenden Gebäuden sind ebenfalls aufschluss-reich, wenn es darum geht, mögliche Wasserstände abzuschätzen. Letztlich können auch die Analyse des alten Baubestandes und die Beachtung der ortsüblichen Bauweise und Nutzung der unterschiedlichen Geschosse Hinweise auf ein mögliches Schadensrisiko ergeben.
Eigenvorsorge bei Bau und Sanierung
Bei der Planung eines Neubaus oder der Sanierung eines bestehenden Bauwerkes sind die Informationen über die mögliche Gefährdung durch Überflutung oder hohe Grundwasserstände unbedingt zu berücksichtigen. An die Situation und den Grad der Gefährdung angepasste Bauweisen und Materialien helfen mit, mögliche Schäden und damit verbundene Kosten zu reduzieren, z.B. Verzicht auf einen Keller bei hohen Grundwasserständen, bauliche Ausgestaltung der Hausöffnungen so, dass sie einen schnellen und sicheren Verschluss im Fall einer Überflutung zulassen. Informationen und Auskünfte über ortsübliche Maßnahmen, geeignete Bauweisen und Materialen erteilen die Baubehörden der Gemeinden und Länder.
Restrisiko
Es gibt keinen hundertprozentigen Schutz vor Hochwasser. Nach den einschlägigen Richtlinien wird daher der Hochwasserschutz für Siedlungsgebiete bzw. höherwertig genutzte Bereiche auf ein Hochwasser, das gemäß der statistischen Wahrscheinlichkeit im Durchschnitt einmal in 100 Jahren anfällt, ausgelegt, wobei Abweichungen aufgrund lokaler Gegebenheiten möglich sind. Dadurch ist der Schutz vor Hochwasser-ereignissen gewährleistet, was aber nicht bedeutet, dass 100-jährliche Ereignisse nicht auch häufiger auftreten oder hinsichtlich ihrer Abfluss-wassermengen übertroffen werden können, wie gerade die jüngste Vergangenheit gezeigt hat. Treten also Hochwässer auf, die das Bemessungsereignis übersteigen, muss auch in geschützten Bereichen - „hinter dem Damm" - mit Überflutungen gerechnet werden (BMLFUW, 2011).
Literatur
BMLFUW (2009): Wasser - Gefahr und Chance, Online:
http://wasser.lebensministerium.at/article/articleview/49221/1/14407
BMLFUW (2011): Eigenvorsorge und Restrisiko bei Hochwasser, Online:
http://wasser.lebensministerium.at/article/articleview/37405/1/14407
EUROPÄISCHEN PARLAMENT UND RAT (2007): Richtlinie 2007/60/EG - über die Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken
Online:
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2007:288:0027:0034:de:PDF
Harald Weber Hawedi
K.-R. Water & Energy
Consulting Engineering Office for Land & Water & Energy Management & Engineering
Dipl.-Ing. Krumpl-Rogatsch
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