Industrie- und Siedlungswasserbau

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Aufgaben der Industrie- und Siedlungswasserwirtschaft


Wasserversorgung


Als Wasserversorgungsanlagen werden sämtliche Anlagen (Bauwerke und zugehörige Einrichtungen) - ausgenommen Inneninstallationen - die zur Beschaffung, Speicherung, Weiterleitung, Verteilung, Reinigung und Aufbereitung von Trink- oder Nutzwasser erforderlich sind, einschließlich behördlich festgelegter Schutz- und Schongebiete, bezeichnet.


Als Inneninstallationen bei Wasserversorgungsanlagen gelten alle Ein-richtungen nach dem Wasserzähler oder, sofern ein solcher nicht vorhanden ist, nach der ersten Absperrvorrichtung der Anschlussleitung innerhalb eines Grundstückes (BMLFUW, 2006).


Kommunale Abwasserentsorgung


Abwasserentsorgungsanlagen bestehen aus Abwasserableitungs- und Abwasserreinigungsanlagen.


Als Abwasserableitungsanlagen werden sämtliche Anlagen (Bauwerke und zugehörige Einrichtungen) - mit Ausnahme der Inneninstallationen - die zur Sammlung, Weiter- und Ableitung von Schmutz- oder Niederschlagswässern und zur Vorflutbeschaffung erforderlich

sind, bezeichnet.


Als Inneninstallationen bei Abwasserableitungsanlagen gelten Anschluss-kanäle und Einrichtungen, die mindestens 3 m innerhalb der Grundstücks-grenze des betroffenen Grundstückes, von dem Abwässer in die Abwasser-ableitungsanlage eingeleitet werden sollen, liegen. Sollte der Anteil des Anschlußkanales außerhalb des anzuschließenden Objektes mehr als 30 m betragen, so werden nur 30 m der Inneninstallation zugerechnet. Der ver-bleibende Teil des Anschlusskanales kann in diesem Fall der zu fördernden Abwasserableitungsanlage zugerechnet werden. Bei Über- oder Unter-drucksystemen beginnen die Inneninstallationen erst nach dem funktionell dazugehörigen Übergabeschacht.


Als Abwasserreinigungsanlagen (Kläranlagen) werden sämtliche Anlagen (Bauwerke und zugehörige Einrichtungen), die zur Verbesserung der Beschaffenheit (Qualität) der abgeleiteten Abwässer dienen, bezeichnet (BMLFUW, 2006).


Schlammbehandlungs-, -verwertungs- und -entsorgungsanlagen


Als Schlammbehandlungs-, -verwertungs- und -entsorgungsanlagen werden sämtliche Anlagen, die zur Behandlung, Verwertung und Entsorgung von Schlämmen aus der Abwasserreinigung oder Wasseraufbereitung dienen, bezeichnet (BMLFUW, 2006).


Betriebliche Abwassermaßnahmen


Als Betriebliche Abwassermaßnahmen werden sämtliche Maßnahmen, auch solche innerbetrieblicher Art, die der Verbesserung der Beschaffenheit, der Verminderung des Anfalles von betrieblichem Abwasser oder der Vermeidung oder Verwertung der bei der Abwasserbehandlung anfallenden produktionsspezifischen Stoffe dienen, bezeichnet (BMLFUW, 2006).


Wasserentsorgung

Die Industrie- und Siedlungswasserwirtschaft hat die Aufgabe, kommunales und industrielles Abwasser zu sammeln und vor dem Einleiten in ein Gewässer einer den gesetzlichen Regelungen entsprechenden Behandlung zu unterziehen, sodass die Umwelt vor den nachteiligen Auswirkungen der Einleitung von Abwasser geschützt wird. Diese Behandlung erfolgt in einer Kläranlage mittels physikalischer, chemischer und biologischer Verfahren.  Die Reinigung wird diesbezüglich in Erstbehandlung, Zweitbehandlung und weitergehender Behandlung unterschieden. Die Erstbehandlung ist die physikalische und/oder chemische Behandlung des Abwassers mit Hilfe eines Verfahrens, bei dem sich die suspendierten Stoffe absetzen. Unter Zweitbehandlung versteht man die Abwasserbehandlung durch eine biologische Stufe mit einem Nachklärbecken. Die weitergehende Behandlung fordert eine über die Zweitbehandlung hinausgehende Elimination von Stickstoff und Phosphor (EU, 1991).


Gemäß Artikel 4 der Richtlinie des Rates über die Behandlung von kommunalem Abwasser 91/271/EWG (EU, 1991) müssen die Mitgliedstaaten sicherstellen, dass in Kanalisationen eingeleitetes kommunales Abwasser vor dem Einleiten in Gewässer einer Zweitbehandlung unterzogen wird. Dies gilt für Gemeinden von > 10.000 Einwohnerwert und für Gemeinden > 2.000 Einwohnerwert welche in Binnengewässer und Ästuare einleiten. Im Sinne der Richtlinie bedeutet Zweitbehandlung die Abwasserbehandlung durch eine biologische Stufe mit einem Nachklärbecken oder ein anderes Verfahren, bei dem die Anforderungen eingehalten werden.


Im §1 Abs. 4 der 210. Verordnung für die Republik Österreich des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft über die Begrenzung von Abwasseremissionen aus Abwasserreinigungs-anlagen für Siedlungsgebiete (1. AEV für kommunales Abwasser) i.d.F. BGBl. II Nr. 392/2000 (REPUBLIK ÖSTERREICH, 1996) soll der bevorzugte Einsatz biologischer Abwasserreinigungsverfahren zur Entfernung von Kohlenstoffverbindungen und zur Nitrifikation in Betracht gezogen werden.


Ebenso finden sich diesbezügliche Vermerke in den branchenspezifischen Abwasseremissionsverordnungen Österreichs, die die Umsetzung der Richtlinie 96/61/EG des Rates über die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung in nationales Recht sind. Beispielsweise ist laut der Verordnung über die Begrenzung von Abwasseremissionen aus der Erzeugung von gebleichtem Zellstoff (BGBl.Nr. 181/1991) die Entfernung gelöster organischer Verunreinigungen durch anaerobe oder aerobe Abwasserbehandlungsverfahren mit aerober Endreinigung des Gesamtabwassers in Betracht zu ziehen (REPUBLIK ÖSTERREICH, 1991).


Laut Artikel 9 der Richtlinie 2000/60/EG des europäischen Parlaments und des Rates zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik (EU, 2000) müssen die Mitgliedstaaten bis zum Jahr 2010 dafür sorgen, dass die verschiedenen Wassernutzungen … auf der Grundlage der vorgenommenen wirtschaftlichen Analyse und unter Berücksichtigung des Verursacherprinzips einen angemessenen Beitrag zur Deckung der Kosten der Wasserdienstleistungen, also auch zur Behandlung von Abwasser, leisten. Im Sinne der in der Wasserrahmenrichtlinie geforderten nachhaltigen Wassernutzung und der Deckung der Kosten der Wasserdienstleistungen obliegt daher dem Wasserressourcenmanagement der Auftrag der ökologischen alsauch ökonomischen Verbesserung der Verfahren der Behandlung von Abwasser.


Literatur


BMLFUW - Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (2006): Technische Richtlinien für die Siedlungs-wasserwirtschaft,

Online: http://wasser.lebensministerium.at/filemanager/download/15889/


EU - EUROPÄISCHES PARLAMENT UND RAT (1991): Richtlinie Nr. 91/271/EWG über die Behandlung von kommunalem Abwasser, Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften, Brüssel


EU - EUROPÄISCHES PARLAMENT UND RAT (2000): Richtlinie Nr. 2000/60/EG zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik, Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften, Brüssel


REPUBLIK ÖSTERREICH (1996): 210. Verordnung des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft Begrenzung von Abwasseremissionen aus Abwasserreinigungsanlagen für Siedlungsgebiete  i.d.F. BGBl. II Nr. 392/2000, Republik Österreich, Wien



Literatur:

siehe Seitenende       

Links:

siehe Seitenende       

           Oberflächen-     
           entwässerung         Entwasserung_SW.html