Integrierter Hochwasserschutz
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Darum müssen wir vorbereitet sein!
Integriertes Hochwassermanagement bedeutet, das gemeinsame Ziel - eine möglichst große Sicherheit vor Hochwasserdurch ein sinnvolles Zusammen-wirken von raumplanerischen, bautechnischen und organisatorischen Maßnahmen zu erreichen. Schutzwasserbauliche Maßnahmen sind ein wesentliches Standbein dieser Strategie, stellen aber keinesfalls ein Allheilmittel dar.
Integriertes Hochwassermanagement -
Prävention, Bewältigung, Nachsorge (BMLFUW, 2006)
Prävention
Dazu gehören Vorsorge, Schutzmaßnahmen und Bewusstseinsbildung. In Summe zielen sie auf nachhaltigen Hochwasserschutz.
Vorsorge umfasst eine auf die Schutzplanung abgestimmte Raumordnung, Bau- und Betriebsvorschriften sowie Prognosemodelle und Alarmpläne. Der Beitrag der Bundeswasserbauverwaltung (BWV) dazu besteht vor allem in der Erstellung von Gefahrenzonenplänen und Risikountersuchungen und in der Bereitstellung dieser Unterlagen zur Information der Gemeinden und der betroffenen Bevölkerung.
Die Errichtung von Schutzmaßnahmen erfolgt auf Basis von Projektierungen, ausgehend von flussgebietsbezogenen Planungen (schutzwasserwirtschaft-liche Grundsatzkonzepte, Gewässerentwicklungskonzepte, Regionalpläne) bis hin zu Generellen Projekten und Detailprojekten.
Die Schutzmassnahmen umfassen neben dem Schutz bis zu einer bestimmten Ausbauwassermenge auch die Vorkehrungen gegen Restrisiko sowie Instandhaltung und Pflege. Für alle Schutzmaßnahmen der Bundeswasserbauverwaltung gelten strenge, der Nachhaltigkeit verpflichtete Planungsgrundsätze.
Effektives Hochwasserschutzmanagement braucht Bewusstseinsbildung, die Eigenverantwortung und Verantwortung an der Gesellschaft betont. Der Beitrag der Bundeswasserbauverwaltung dazu besteht in einer breiten Öffentlichkeitsarbeit bei allen Planungen und Projektierungen.
Bewältigung
Die Bewältigung der Ereignisse erfolgt aufgrund von Einsatzplänen (Katastrophenplänen).
Der Beitrag der Bundeswasserbauverwaltung besteht vor allem in der Ausarbeitung notwendiger Grundlagen (z.B. hydrologische und hydraulische Untersuchungen, Betriebsordnungen für Schutzmaßnahmen inkl. technische Vorkehrungen bei Überschreitung des Schutzgrades). Ein weiterer Beitrag
besteht in der Organisation und Durchführung von Sofortmaßnahmen.
Nachsorge
Nachsorge umfasst alle nach Hochwässern erforderlichen Tätigkeiten, unter anderem Aufräumarbeiten bzw. die (Wieder-) Herstellung des Hochwasser-schutzes.
Der Beitrag der Bundeswasserbauverwaltung besteht in der Evaluierung der Schutzmassnahmen und gegebenenfalls in deren Wiederherstellung, Ver-besserung oder Ausweitung auf Grundlage entsprechender Projektierungen.
Wege zum Ziel -
Strategien des Hochwasserschutzes in Österreich
Die Zukunftsaufgaben liegen vor allem in einem stärkeren integrierten Hochwassermanagement unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger aber auch in der fachlichen und inhaltlichen Weiterentwicklung.
10 Strategien des Hochwasserschutzes in Österreich (BMLFUW, 2006)
1. Die Grenzen des Schutzes & die Verantwortung der Beteiligten aufzeigen
Die Grenzen des Schutzes und die Verantwortung der Beteiligten müssen aufgezeigt werden. Nur der Wille zur Zusammenarbeit macht eine Schadensbewältigung im Interesse der Gemeinschaft möglich. Hochwasser-schutz geht alle an.
2. Gefahrenkenntnis und Gefahrenbewusstsein fördern
Gefahrenbewusstsein heißt die Gefahr zu kennen und dieses Wissen weder zu vergessen noch zu verdrängen sondern bei allen Handlungen angemessen zu berücksichtigen.
3. Angepasste Nutzung durch die Raumplanung sicherstellen
Es muss die Nutzung den Eigenschaften des Standortes angepasst werden und nicht der Standort den Nutzungen. Überflutungsflächen sollten der Retention zur Verfügung stehen, womit häufig auch eine Verbesserung der ökologischen Situation der Flusslandschaft einhergeht.
4. Anreizsysteme zur Eigenvorsorge fördern
Grundsätzlich ist jeder für den Schutz seines Eigentums selbst verantwortlich. Somit ist jedem Einzelnen ein individueller Beitrag zur Hochwasservorsorge zumutbar. Mit guter Information und allenfalls geeigneten Anreizen, die nicht speziell teuer sein müssen, kann hier vieles erreicht werden.
5. Hochwasserrelevante negative Entwicklungen erkennen
z.B. Verlust von Retentionsräumen, Abflussbeschleunigung, unausge-glichener Feststoffhaushalt, instabile Sohlenlage etc.
6. Planungen der öffentlichen Hand abstimmen
Viele Interessenskonflikte können durch eine Abstimmung sämtlicher relevanter Planungen vermieden werden. Die Dienststellen von Bund und Ländern müssen dabei vorbildlich agieren.
7. Schutzmaßnahmen wo nötig
Auch wenn in Zukunft Hochwasserschutz prioritär durch raumwirksame Maßnahmen sichergestellt wird, wird es auch weiterhin notwendig sein, Lebens- und Wirtschaftsraum durch technische Schutzbauten zu sichern.
8. Notfallplanung und Katastrophenschutzmaßnahmen ausbauen
So wie der Brandschutz nicht die Feuerwehr ersetzt, so können Schutzbauten
die Notfallplanung nicht ersetzen. Auch umfangreiche Hochwasserschutz-maßnahmen können niemals eine absolute Sicherheit gewährleisten. Es wird stets erforderlich sein, deren Wirkung durch Notfallmaßnahmen und Katastrophenschutzmaßnahmen zu ergänzen.
9. Finanzielle Vorsorge sicherstellen
So wie die Natur sich nicht vor dem Ereignis schützt, aber alle Vorkehrungen zu einer raschen Regeneration trifft, muss der Mensch durch Ersparnisse, Versicherung, öffentliche oder private Hilfe den Wiederbeginn nach dem Ereignis sicherstellen.
10.Vorwarnung verbessern
Moderne Techniken verbessern die Möglichkeiten, Ablauf und Intensität von Hochwasserereignissen vorherzusagen. Durch rechtzeitige Warnung können Schäden verhindert oder minimiert werden.
Literatur
BMLFUW (2006): Strategien für einen integrierten Hochwasserschutz
Online: http://wasser.lebensministerium.at/article/articleview/49216/1/14407
BMLFUW (): Hochwasserschutz in Österreich
Online: http://www.wassernet.at/filemanager/download/19453/
Harald Weber Hawedi
K.-R. Water & Energy
Consulting Engineering Office for Land & Water & Energy Management & Engineering
Dipl.-Ing. Krumpl-Rogatsch
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